Drogenprozess gegen „Ibiza-Detektiv“ vor Urteil

Heute wird der Prozess um Drogenhandel gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des „Ibiza-Videos“, Julian Hessenthaler, am Landesgericht St. Pölten fortgesetzt. Am fünften Tag der Schöffenverhandlung könnte es ein Urteil geben. Der Angeklagte bestreitet die Anschuldigungen, seine Verteidiger sprachen von konstruierten Vorwürfen und einem „politischen Prozess“.

Belastet wird der weiterhin in Untersuchungshaft sitzende 41-Jährige von zwei Zeugen, deren bisherige Aussagen einander teilweise widersprechen. Der Privatdetektiv soll laut Staatsanwaltschaft 2017 und 2018 insgesamt 1,25 Kilo Kokain nahe der niederösterreichischen Stadt Haag, in Salzburg und Oberösterreich zu einem Grammpreis von 40 Euro an einen Bekannten übergeben haben. Damit soll Hessenthaler der Anklage zufolge Schulden beglichen bzw. seine triste finanzielle Situation aufgebessert haben.

Belastet wird der Angeklagte von einem ehemaligen Geschäftspartner und dessen früherer Geliebten. Hessenthaler brachte ins Spiel, dass der Zeuge Geld bzw. Sachleistungen in Form von Rechtsanwaltshonorar für falsche Vorwürfe gegen ihn erhalten haben soll. Das bestritt der Betroffene. Im Fall eines Schuldspruchs drohen bis zu 15 Jahre Haft.