Migranten in Mexiko nähen sich aus Protest die Münder zu

Aus Protest gegen die Einwanderungsbehörden haben sich etwa ein Dutzend Geflüchtete im Süden Mexikos die Münder zugenäht. Die Demonstranten, die unter anderem aus Kuba und Venezuela stammen, versammelten sich gestern vor der zuständigen Behörde in Tapachula im Bundesstaat Chiapas.

Sie forderten die umgehende Ausstellung von Papieren zur Weiterreise in den Norden an die Grenze zu den USA.

Flucht vor Gewalt und Armut

„Wir demonstrieren, damit wir weiter nach Monterrey (im Norden, Anm.) kommen und dann über die Grenze können. Aber ich habe einen Termin in drei oder vier Monaten bekommen und kein Geld, so lange zu warten“, sagte der Venezolaner Rafael Hernandez. Der Aktivist Irineo Mujica, der die Demonstration begleitete, sagte, die Behörden antworteten nicht und täten „nichts, um die Migration zu regulieren“.

Zahlreiche Migrantinnen und Migranten aus Zentralamerika fliehen vor Gewalt und Armut in ihren Ländern und versuchen, über Mexiko in die USA zu gelangen. Seit der Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten im November 2020 hat sich deren Zahl erhöht. Die mexikanischen Behörden verstärkten ihre Kontrollen, um einen weiteren Anstieg zu verhindern.