China will nach Stromausfällen mehr Kohle verfeuern

Stromausfälle wie 2021 will China in diesem Jahr unbedingt vermeiden. Regierungschef Li Keqiang kündigte an, der Kohleverbrauch in diesem Jahr werde erhöht, damit die Kohlekraftwerke unter Volllast laufen und zusätzlichen Strom liefern können, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua heute meldete. Peking hatte bereits in den vergangenen Monaten erlaubt, bereits stillgelegte Kohleminen wieder zu betreiben und so die Förderung im eigenen Land erhöht.

Im vergangenen Sommer hatte China Strom rationieren und Kraftwerke abschalten müssen, nachdem der Preis für Kohle auf dem Weltmarkt sprunghaft angestiegen war. Chinas Stromerzeugung hängt zu 60 Prozent an der Kohle. Mit der Verteuerung des Brennstoffs war auch der Preis für Strom gestiegen – und damit die Produktionskosten für die Unternehmen.

Kritik von Umweltschützerinnen und Umweltschützern

Regierungschef Li habe angewiesen, dass die Energiesicherheit „gewährleistet“ sein müsse, berichtete Xinhua. Li sprach demnach dazu gestern bei einem Treffen zur wirtschaftlichen Lage des Landes. Li Shuo von der Umweltorganisation Greenpeace China sagte der Nachrichtenagentur AFP heute, die Volksrepublik kehre zurück zum Modell der Unterstützung der Wirtschaft „um jeden Preis“. Peking verliere so Zeit im Kampf gegen die Klimakrise.

Präsident Xi Jinping hatte angekündigt, die Treibhausemissionen vor dem Jahr 2030 zu senken. China investiert weltweit am meisten in erneuerbare Energien. Dennoch bleibt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stark abhängig von fossilen Brennstoffen. China ist der größte Produzent von Kohle und der größte Emittent von Treibhausgasen. Amtlichen Angaben zufolge stieg der Kohleverbrauch im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent im Vorjahresvergleich.