Somalia: Verlust von fast 700.000 Nutztieren sorgt für Hungerkrise

Aufgrund von Wetterextremen wie fehlenden Niederschlägen in der Regenzeit und extremen Dürren als Folgen der Klimakrise hat die Bevölkerung Somalias Viehherden mit fast 700.000 Tieren als Einkommensquelle und Nahrungsgrundlage verloren. „Wir brauchen eines, und das ist Regen“, meinte Walter Mawere, CARE-Koordinator für Kommunikation und Advocacy in Somalia, in einem Mediengespräch am Mittwoch.

7,7 Millionen Menschen brauchen humanitäre Unterstützung. 1,4 Millionen Kinder leiden an akuter Unterernährung. Eine weitere Folge der Klimakrise ist die Wasserknappheit, die vorwiegend die weibliche Bevölkerung betrifft – junge Mädchen müssen von der Schule zu Hause bleiben und nach Wasser suchen.

Ländliche Regionen im Fokus

Aufgrund extremer Dürre werden vorwiegend Kinder in Lagern untergebracht. Die Überfüllung dieser Quartiere, der Mangel an sauberem Trinkwasser, Unterernährung und fehlende Hygienemaßnahmen führen zu Krankheitsausbrüchen. „Hinter all diesen Zahlen stehen Familien, Frauen und Kinder, die nicht mehr in die Schule gehen können“, so Mawere. Hinzu kommt eine neue Omikron-Welle, wobei nur 5,6 Prozent der Bevölkerung vollständig immunisiert ist.

Gründe für die aktuelle Notlage sind der Klimawandel, der Mangel an sauberem Wasser sowie soziale und politische Konflikte und Unsicherheiten. Besonders stark betroffen sind der Süden und das Zentrum Somalias, Puntland und ländliche Regionen.