Song Contest: Ukrainische Vertreterin wirft hin

Der Ukraine droht nach 2019 erneut ein Jahr ohne Teilnahme am Eurovision Song Contest (ESC): Die Gewinnerin des nationalen Vorentscheides, Alina Pash, hat im Zusammenhang mit einem Aufenthalt auf der von Russland 2014 einverleibten ukrainischen Halbinsel Krim ihre Kandidatur zurückgezogen.

„Ich will diesen virtuellen Krieg und den Hass nicht“, schrieb sie auf Instagram. Der Schritt sei ihr schwergefallen, doch wolle sie bei dieser „schmutzigen Geschichte“ nicht mehr mitspielen. Pash hatte sich am Samstag beim Vorausscheid des Gesangswettbewerbs mit dem Rap-Ethno-Song „Tini sabutych predkiw“ („Schatten vergessener Vorfahren“) durchgesetzt.

Krim-Besuch über Moskau bekanntgeworden

Danach war ein Besuch auf der Schwarzmeer-Halbinsel Krim bekanntgeworden. Die 28-Jährige soll 2015 über Moskau nach Simferopol geflogen sein – statt über den aus ukrainischer Sicht legalen Landweg. Am Freitag wird nun eine Kommission des öffentlich-rechtlichen Fernsehens über das weitere Vorgehen entscheiden.

2019 hatte die Siegerin Maruv (Hanna Korsun) nach einem ähnlichen Vorfall auf eine Teilnahme beim ESC verzichtet. Von ihr war unter anderem ein Verzicht auf Konzerte in Russland verlangt worden. Auch die Nächstplatzierten zogen ihre Kandidaturen zurück, woraufhin die Ukraine in Tel Aviv (Israel) nicht vertreten war.