Iranischer Chefunterhändler optimistisch zu Atomverhandlungen

Der iranische Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen in Wien hat sich gestern Abend optimistisch zum Verhandlungsfortgang geäußert. „Wir sind näher denn je an einer Einigung“, twitterte Ali Bagheri Kani.

Er schränkte aber ein: „Nichts ist vereinbart, solange nicht alles vereinbart ist.“ Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian mahnte den Iran indessen zur Eile. „Es braucht (jetzt) politische Entscheidungen vonseiten der Iraner“, meinte er.

Paris sieht „Kipppunkt“

„Je weiter wir gehen, je mehr der Iran seine nuklearen Verfahren beschleunigt, desto weniger Interesse haben die Parteien, dem JCPOA beizutreten“ sagte Le Drian vor dem französischen Senat mit Verweis auf das Atomabkommen von 2015. „Wir sind jetzt am Kipppunkt angelangt.“

Der Iran habe eine „sehr klare“ Wahl: „Entweder sie lösen in den kommenden Tagen eine schwere Krise aus, auf die man verzichten könnte, oder sie akzeptieren das Abkommen, das die Interessen aller Parteien und insbesondere die Interessen des Iran respektiert.“

Iran weist Drohungen zurück

Der iranische Chefunterhändler wies solche Drohungen zurück: „Unsere Verhandlungspartner müssen realistisch sein, Unnachgiebigkeit vermeiden und die Lehren der letzten vier Jahre berücksichtigen“, betonte er.

Zuvor hatte Teheran gesagt, es wolle als Garantie eine „politische Erklärung“ des US-Kongresses, in der sich die USA verpflichten, zum Atomabkommen zurückzukehren und es umzusetzen.

Die Verhandlungen in Wien zielen auf eine Wiederbelebung des Atomabkommens mit dem Iran aus dem Jahr 2015 ab. Das Abkommen soll Teheran am Bau von Atomwaffen hindern und verspricht im Gegenzug den Abbau von Sanktionen.