Nach Absage: Leipziger Buchmesse findet als Pop-up statt

Nach der Absage der großen Leipziger Buchmesse planen unabhängige Verlage auf eigene Faust ein „Buchmesse Pop Up“. Von 18. bis 20. März – dem Termin der abgesagten Messe – wollen rund 50 Verlage im Werk 2 in Leipzig ihre Titel präsentieren.

Dazu sei ein umfangreiches Programm an Lesungen geplant, teilten die Veranstalter heute mit. Welche Autoren zum „Buchmesse Pop Up“ kommen, stehe aber noch nicht fest.

Buchmessenabsage „ein tiefer Schock“

Unter anderem beteiligen sich die Aufbau Verlage, C.H. Beck, Hanser, Klett-Cotta, Kunstmann und Wagenbach. Initiiert wurde die Veranstaltung von Leif Greinus vom Verlag Voland & Quist und Gunnar Cynybulk vom Kanon Verlag.

Die Absage der Buchmesse sei „wirklich ein tiefer Schock gewesen“, sagte Greinus. Sehr bald sei in der Branche jedoch die Entscheidung gereift, sich trotzdem in Leipzig treffen zu wollen. Das „Buchmesse Pop Up“ sei keine Gegenveranstaltung zur großen Buchmesse, sondern eine einmalige Lösung für dieses Jahr.

Abendveranstaltung „Wildes Österreich“

Auch einige Verlage und Autorinnen und Autoren aus Österreich werden in Leipzig präsent sein. Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird am 16. März an Karl-Markus Gauß vergeben.

Unter dem Titel „Wildes Österreich“ findet am 17. März eine „Lange Nacht der österreichischen Literatur“ statt, an der Xaver Bayer, Gauß, Verena Gotthardt, Christopher Just, Fiston Mwanza Mujila, Jörg Piringer, Teresa Präauer, Stefanie Sargnagel, Daniela Strigl und Daniel Wisser teilnehmen sollen. Die Musik kommt vom Ersten Wiener Heimorgelorchester, durch den Abend führen Fritz Ostermayer und Katja Gasser, die künstlerische Leiterin des österreichischen Gastlandauftritts 2023.

Shortlist für die Buchpreise bekanntgegeben

Weiters wurden heute die Nominierungen für die Preise der Leipziger Buchmesse bekanntgegeben. Chancen auf den Preis haben die aus Russland stammende Autorin Katerina Poladjan („Zukunftsmusik“), Emine Sevgi Özdamar („Ein von Schatten begrenzter Raum“), aufgewachsen in Istanbul, und Tomer Gardi („Eine runde Sache“), geboren in Israel. Dessen Buch ist im Grazer Droschl Verlag erschienen. Dazu nominierte die Jury die beiden Deutschen Heike Geißler („Die Woche“) und Dietmar Dath („Gentzen oder: Betrunken aufräumen. Kalkülroman“).

In der Kategorie Sachbuch/Essayistik wurden Horst Bredekamp („Michelangelo“), Hadija Haruna-Oelker („Die Schönheit der Differenz. Miteinander anders denken“), Christiane Hoffmann („Alles, was wir nicht erinnern. Zu Fuß auf dem Fluchtweg meines Vaters“), Juliane Rebentisch („Der Streit um Pluralität. Auseinandersetzungen mit Hannah Arendt“) und Uljana Wolf („Etymologischer Gossip. Essays und Reden“) nominiert.

Preisverleihung am 17. März

Für den Übersetzer-Preis stehen Arbeiten auf der Shortlist, die aus dem Japanischen, Finnischen, Russischen, Niederländischen und Französischen übertragen wurden: Irmela Hijiya-Kirschnereit („Dornauszieher. Der fabelhafte Jizo von Sugamo“ von Hiromi Ito), Stefan Moster („Im Saal von Alastalo. Eine Schilderung aus den Schären“ von Volter Kilpi), Andreas Tretner („Wunderkind Erjan“ von Hamid Ismailov), Helga van Beuningen („Mein kleines Prachttier“ von Marieke Lucas Rijneveld) und Anne Weber („Nevermore“ von Cecile Wajsbrot).

Der Preis der Leipziger Buchmesse ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert – 15.000 Euro gehen an die Sieger der jeweiligen Kategorie, die Nominierten erhalten zudem je 1.000 Euro. Die Auszeichnung wird am 17. März in Leipzig vergeben.