Berichte: London will „goldene Visa“ für Reiche abschaffen

Die britische Regierung will nach Kritik an ihrer Haltung gegenüber russischer Geldwäsche Berichten zufolge vereinfachte Visa für wohlhabende Investoren abschaffen.

Voraussetzungen für die bisherige Einreiseerlaubnis sind ein Vermögen von mindestens zwei Millionen Pfund in britischen Investmentfonds und ein Bankkonto im Vereinigten Königreich.

Wie die BBC unter Berufung auf ungenannte Regierungsquellen berichtete, soll bereits in der kommenden Woche das Aus für das 2008 eingeführte Programm angekündigt werden. Der Abgeordnete Chris Bryant von der oppositionellen Labour-Partei hatte der konservativen Regierung vorgeworfen, „goldene Visa an zweifelhafte russische Oligarchen zu verteilen“ und damit ein Schlupfloch geschaffen zu haben, um illegal erlangte Gelder zu waschen.

Der Organisation Transparency International zufolge sind in Großbritannien Immobilien im Wert von 1,5 Milliarden Pfund (rund 1,8 Mrd. Euro) im Besitz von russischen Staatsbürgern, denen Korruption vorgeworfen wird. Allein ein Viertel davon befindet sich im Londoner Regierungsviertel Westminster.

Hinzu kämen mehr als 2.000 im Vereinigten Königreich und in seinen Überseegebieten registrierte Unternehmen, die mit russischer Geldwäsche in Höhe von 82 Milliarden Pfund (rund 98 Mrd. Euro) aus Betrugs- und Veruntreuungsfällen in Zusammenhang gebracht werden.