AKT und Hermann Czech auf Architekturbiennale 2023

Das Architekturkollektiv AKT und der Wiener Architekt Hermann Czech (85) gestalten im nächsten Jahr in einer generationenübergreifenden Kollaboration den österreichischen Beitrag auf der 18. Architekturbiennale von Venedig, die von 20. Mai bis 26. November stattfinden wird. Das gab Grünen-Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer heute bei einer Pressekonferenz in Wien bekannt. Insgesamt waren im Zuge der Ausschreibung 18 Bewerbungen eingegangen.

„Trennung zwischen Biennale und Stadt aufheben“

Das gemeinsam entwickelte Projekt „Beteiligung/participation“ soll nicht nur eine Ausstellung sein, sondern „vielmehr ein gesellschaftlich wirksamer temporärer Umbau“ des österreichischen Pavillons, wie es heißt. Im Fokus stehe dabei der direkt an die Giardini angrenzende Stadtteil Sant’Elena, der als einer der wenigen noch überwiegend von lokaler Bevölkerung bewohnt werde.

AKT und Hermann Czech wollen durch die historische Grenzmauer brechen und so „die Trennung zwischen Biennale und Stadt“ aufheben.

Das 17-köpfige Kollektiv AKT verfolgt laut Selbstdefinition das Ziel, „die unabhängige und utopische Produktion von Raum zu fördern“. Zum Kollektiv gehören u. a. Gerhard Flora, Lena Kohlmayr, Susanne Mariacher und Harald Trapp. Der Wiener Architekt Czech, der sich auch als Theoretiker, Lehrender und Ausstellungsgestalter hervorgetan hat, war zuletzt etwa an der Neugestaltung des Sigmund Freud Museums im Jahr 2020 beteiligt.

Zu seinen verwirklichten Bauten zählen u. a. die Blockbebauung an der Wendeanlage der U3 in Wien-Ottakring (1997), eine Fußgängerbrücke im Wiener Stadtpark und das Hotel Messe Wien (2005). Hinzu kommen Umbauten wie die Winterverglasung der Loggia der Wiener Staatsoper (1994). Seine Arbeiten waren bereits bei den Architekturbiennalen 1980, 1991 und 2000 in Venedig vertreten.

Mayer: „Ungemein wichtiger Beitrag zum Diskurs“

„Ich glaube, dass gerade die Architekturbiennale einen ungemein wichtigen Beitrag zum Diskurs leistet“, unterstrich die Staatssekretärin. Gerade die vergangenen zwei Jahre hätten verdeutlicht, „was Architektur bedeutet“, so Mayer in Hinblick auf die Qualität von Wohn- und Arbeitsräumen sowie Zugänglichkeit von öffentlichem Raum.

Seit 2019 wird das kuratorische Konzept für den Pavillon ausgeschrieben, eine Jury wählt die Beiträge in einem mehrstufigen Verfahren aus. Das Kollektiv AKT und Czech setzten sich gegen 17 weitere Bewerber durch. 2021 war der Pavillon – nach der pandemiebedingten Verschiebung um ein Jahr – vom Duo Peter Mörtenböck und Helge Mooshammer unter dem Titel „Platform Austria“ bespielt worden.