Amnesty: Urteil gegen inhaftierten CEU-Studenten annulliert

Die Verurteilung zu vier Jahren Haft gegen den in Ägypten inhaftierten Studenten der Wiener Central European University (CEU), Ahmed Samir Santawy, wurde aufgehoben, der Prozess gegen ihn am kommenden Montag neu aufgerollt. Das berichtete Amnesty International Austria heute auf Twitter.

Der Anwalt Ahmed Ragheb bestätigte laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA in einer Erklärung, dass „die vierjährige Haftstrafe des Forschers Ahmed Samir Santawy aufgehoben wurde und er erneut vor Gericht gestellt wird“. Die erste Anhörung werde am Montag stattfinden.

Der aus Ägypten stammende 30-Jährige war im Februar des Vorjahres in seiner Heimat festgenommen und wegen der Veröffentlichung „falscher Nachrichten“ etwa über die Menschenrechtssituation in ägyptischen Gefängnissen im Juni 2021 durch ein Sondergericht zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Er ist ägyptischer Staatsbürger und war für die Ferien nach Ägypten zu seiner Familie zurückgekehrt.

Amnesty International hatte in einem globalen Appell die ägyptischen Behörden aufgefordert, den Studenten sofort und bedingungslos freizulassen. Auch die CEU hatte mit der Unterstützung des Außenministeriums und des österreichischen Botschafters in Kairo, Georg Stillfried, ein Gnadengesuch an den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi gerichtet. Dieser ist derzeit beim EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. CEU-Rektorin Shalini Randeria sagte dem Ö1-Mittagsjournal dazu, der belgische König Philippe habe Sisi um die Freilassung Santawys gebeten.