Hacker: „Sollten aus Auto aussteigen, wenn es steht“

Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat gestern im ZIB2-Interview seine Kritik an den von der Regierung beschlossenen Lockerungen erneuert und den Wiener Weg verteidigt. Prinzipiell habe er Verständnis für weitreichende Öffnungen: „Die Frage ist nicht, ob, die Frage ist, wann“, so Hacker.

Im März werden die Zahlen wohl aller Voraussicht nach zurückgehen, so Hacker. Doch: „Wir sollten aus dem Auto aussteigen, wenn es steht, nicht wenn wir noch mit Höchstgeschwindigkeit unterwegs sind.“

Wiens Gesundheitsstadtrat Hacker kritisiert Lockerungen

Die Stadt Wien wird die CoV-Lockerungen nicht vollständig übernehmen. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) kritisierte den Zeitpunkt der Lockerungen.

Die Tests würden inmitten der Semesterferien „logischerweise“ zurückgehen, doch die ersten Schultestungen nach den Ferien im Osten hätten zahlreiche Infektionen zutage gefördert, so Hacker.

Lage in Spitälern nicht entspannt

Die Lage in den Spitälern sieht Hacker unterdessen noch nicht entspannt. „Wir sind auf den Normalstationen in der Situation, dass wir Eingriffe und Behandlungen verschieben müssen“, so Hacker.

Darüber hinaus komme es durch die hohe Infektiosität auch bei der Krankenhausbelegschaft zu Problemen. Er verwies auf Ausfälle beim Gesundheitspersonal „quer durch die gesamte Republik“. Hacker wolle „nicht der Spaßverderber sein“ und er verstehe die Bedürfnisse nach einem Ende der Maßnahmen.

Starker Anstieg bei Zahlen möglich

Zuvor kritisierte Hacker bereits im Interview mit „Wien Heute“ das angekündigte Ende der Maßnahmen. Bei einem Wegfall aller Maßnahmen rechne man damit, dass die Infektionszahlen „noch ordentlich nach oben schießen“ könnten, so Hacker.

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Ampelkommission hält Öffnungen für vertretbar

Die Coronavirus-Ampel leuchtet auch die kommenden sieben Tage rot. Was Öffnungsschritte trotz unverändert hoher Infektionszahlen angeht, hält das Gremium diese für „vertretbar“. Allerdings sollten sie bei Bedarf schnell zurückgenommen werden können.

Wie es in einer Aussendung im Anschluss an die gestrige Kommissionssitzung hieß, treffe derzeit ein sehr hohes Verbreitungsrisiko auf ein stark reduziertes Systemrisiko. Die Spitalsbelegung sowie die diesbezüglichen Prognosen ließen „schrittweise vorsichtige Öffnungsschritte“ als vertretbar erscheinen.

Diese sollten jedoch in einer Form gewählt werden, die ein rasches Gegensteuern bei allfälligen Trendwenden hinsichtlich Systemrisiko unmittelbar ermögliche. Gleiches gilt für Lockerungen im Bildungsbereich. Ob die von der Regierung in Zusammenarbeit mit den Beratern der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination (GECKO) gesetzten Schritte diesem Rat entsprechen, geht aus der Aussendung nicht hervor.