Angelina Jolie und Brad Pitt
Reuters/Luke Macgregor
Wieder Krach mit Jolie

Verkauf von Weingut treibt Pitt zur Weißglut

Rund 25 Millionen Dollar haben sich die Hollywood-Größen Angelina Jolie und Brad Pitt im Jahr 2008 das Miraval-Anwesen in der französischen Region Provence-Alpes-Cote d’Azur kosten lassen. Geplant war, ihre Kinder dort großzuziehen und ein Familienweingut aufzubauen. Letzteres ist aufgegangen, aber jetzt drehen sich die endlosen Querelen des Ex-Ehepaars auch um das Stück Land, auf dem es einst heiratete.

Pitt hat diese Woche Klage gegen Jolie beim Los Angeles Superior Court eingereicht, weil sie ihren Anteil an dem Anwesen ohne seine Zustimmung an den russischen Oligarchen Juri Schefler verkauft hat. Dem US-Portal TMZ und anderen Medien zufolge heißt es in den Gerichtsdokumenten: „Jolie vollzog den vermeintlichen Verkauf ohne Pitts Wissen und verweigerte Pitt das Zustimmungsrecht, das sie ihm schuldete, sowie das Vorkaufsrecht, das ihr Unternehmen ihm schuldete.“

Und weiter: „Sie verkaufte ihren Anteil mit dem Wissen und der Absicht, dass Schefler und seine Partner versuchen würden, das Geschäft zu kontrollieren, dem sich Pitt gewidmet hatte, und Pitts Investition in Miraval zu untergraben.“ Die Anwälte des 58-Jährigen sagten, das Weingut sei „zu Pitts Leidenschaft“ geworden und habe sich unter seiner Leitung zu einer „internationalen Erfolgsgeschichte im Wert von mehreren Millionen Dollar und zu einem der weltweit angesehensten Produzenten von Rosewein“ entwickelt.

Gut Miraval in Frankreich
Reuters/Philippe Laurenson
In Zusammenarbeit mit der prominenten Winzerfamilie Perrin spezialisierte sich das Gut Miraval auf die Produktion von Rosewein

Oligarch sticht Pitt aus

Laut den juristischen Unterlagen trug Pitt einst 60 Prozent zum Kaufpreis bei, Jolie zahlte die restlichen 40 Prozent. Allerdings habe Jolie 2013 ihren Beitrag zu den Renovierungsarbeiten ganz eingestellt, während Pitt „weiterhin Millionen von Dollar investierte“.

Im Jänner 2021 teilte Jolie Pitt schriftlich mit, dass sie schweren Herzens eine „schmerzhafte Entscheidung“ getroffen habe, heißt es in der Klage. Jolie erklärte, sie habe Miraval zusammen mit Pitt „als Familienunternehmen“ gekauft und als den Ort, von dem sie glaubte, dass sie gemeinsam „alt werden“ würden. Doch, argumentierte Jolie, könne sie „aufgrund ihrer persönlichen Einwände keine Eigentümerposition in einem alkoholbasierten Unternehmen mehr halten.“

Pitt nahm Verhandlungen auf, um Jolies Anteil aufzukaufen. Im Oktober 2021 allerdings gab die Weinabteilung des mächtigen Stoli-Konzerns, Tenute del Mondo, bekannt, dass sie Jolies 50-prozentige Beteiligung an dem Weingut und den dort produzierten Weinen erworben hat. Das Unternehmen wird von dem Russen Schefler kontrolliert.

Angelina Jolie und Brad Pitt
Reuters/Lucas Jackson
Nach langjähriger Beziehung hatten die beiden Schauspieler 2014 geheiratet – zwei Jahre später reichte Jolie die Scheidung ein

„Geld und Schweiß in Weingeschäft gesteckt“

In der Klageschrift heißt es nun: „Jolie versucht, unverdiente Mitnahmeeffekte für sich selbst zu erzielen, während sie Pitt grundlos Schaden zufügt. Jolie hat vor langer Zeit aufgehört, zu Miraval beizutragen – während Pitt Geld und Schweiß in das Weingeschäft gesteckt hat. Jolie versucht, Gewinne an sich zu reißen, die sie nicht verdient hat, und Erträge aus einer Investition zu erzielen, die sie nicht getätigt hat.“

Und: „Der vermeintliche Verkauf beraubt Pitt seines Rechts, sein Privathaus zu genießen und das Geschäft zu lenken, das er von Grund auf aufgebaut hat.“ Zu dem Anwesen gehören früheren Berichten zufolge eine Villa mit 35 Zimmern und 500 Hektar Land.

Flasche Miraval
Reuters/Christian Hartmann

Der Krach zwischen Jolie und Pitt währt schon seit Jahren. Nach langjähriger Beziehung hatten die beiden Schauspieler 2014 geheiratet, zwei Jahre später reichte Jolie die Scheidung von Pitt ein, die 2019 amtlich wurde. Sie forderte das alleinige Sorgerecht für die sechs Kinder, die mittlerweile zwischen 13 und 20 Jahre alt sind. Vor Gericht laufen seitdem Verhandlungen über die Aufteilung des Sorgerechts und der Finanzen. Mit 20 Jahren ist der älteste Sohn Maddox nicht mehr Teil des Rechtsstreits.