Mindestens 120 Tote nach Erdrutschen bei Rio

Nach Erdrutschen und Überschwemmungen in Folge von heftigem Regen ist die Zahl der Toten in der Bergregion von Rio de Janeiro auf mindestens 120 gestiegen. Das berichtete das brasilianische Nachrichtenportal „G1“ heute unter Berufung auf die Feuerwehr. Unter den Toten waren demnach 20 Kinder.

Erdrutsch in Petropolis, Brasilien
AP/Silvia Izquierdo

Die Rettungsteams setzten die Suche nach Vermissten wegen der Gefahr von Erdrutschen zu ihrer eigenen Sicherheit aus. Nach Angaben der Polizei wurden noch 116 Personen vermisst.

„Die Feuerwehrleute glauben, dass sie immer noch Überlebende finden können“, sagte der Sekretär für den Zivilschutz des Bundesstaates Rio de Janeiro, Leandro Monteiro. „Deshalb können wir den Boden nicht mit schwerem Gerät abtragen, wie die Leute wollen. Wir haben eine Technik für diese Art von Desaster.“ Dabei brauchen die Rettungskräfte zunächst Ruhe, weil sie die Namen der Vermissten rufen, Hunde nach ihnen suchen lassen und dann an einer Stelle graben.

Am Dienstag hatte es nach Angaben des Wettersenders Climatempo in sechs Stunden mehr geregnet, als für den ganzen Monat Februar erwartet worden war. „Es war der schlimmste Regen in Petropolis seit 1932“, sagte der Gouverneur von Rio, Claudio Castro. Hänge rutschten ab, Autos und selbst Busse wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen waren blockiert. Die Szene, wie zwei Busse in den Fluten versanken und Passagiere sich zu retten versuchten, gehörte zu den schockierendsten Bildern der Tragödie von Petropolis.