Mali will unverzüglichen Truppenabzug Frankreichs

Als Reaktion auf das angekündigte Ende des französischen Militäreinsatzes in Mali hat die Militärjunta des westafrikanischen Krisenstaats einen sofortigen Truppenabzug Frankreichs gefordert. Die Regierung habe den einseitigen Abzugsbeschluss zur Kenntnis genommen, erklärte der Sprecher der Interimsregierung in der Hauptstadt Bamako heute. Dieser Beschluss stelle einen Verstoß der Abkommen der beiden Länder dar.

Aufgrund erheblicher Spannungen hatten Frankreich und seine internationalen Partner gestern ein Ende des Anti-Terror-Kampfs in Mali verkündet. Gleichzeitig sei aber ein weiteres Engagement in der Sahelzone gewollt. Österreich ist in Mali an der UNO-Mission MINUSMA sowie der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt. Die EU prüft nun, wie es damit weitergeht. Im Zuge des Kommandowechsels hat Österreich auch seine Beteiligung an der EUTM auf mittlerweile knapp 80 Soldaten aufgestockt.

In der Sahelzone, die sich südlich der Sahara vom Atlantik bis zum Roten Meer erstreckt, sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv. Einige haben der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) oder auch al-Kaida die Treue geschworen. Die frühere Kolonialmacht Frankreich engagiert sich dort mit derzeit 4.300 Soldaten im Anti-Terror-Kampf.