Mindestens neun Tote durch Sturm in Europa

Mindestens neun Menschen sind gestern in Ländern von Nordwest- bis Mitteleuropa durch das Sturmtief „Zeynep“ ums Leben gekommen. Hamburg erlebt eine sehr schwere Sturmflut. Der Wasserstand am Pegel St. Pauli erreichte heute Früh 3,75 Meter über dem mittleren Hochwasser. Das sei wahrscheinlich der Scheitelpunkt, sagte ein Sprecher des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).

Ab 3,5 Metern über dem mittleren Hochwasser spricht man vor einer sehr schweren Sturmflut. Wegen des Hochwassers trieben im Bereich der Hamburger Hafencity mehrere Autos in dem über die Ufer getriebenen Elbwasser, wie die Hamburger Feuerwehr im Onlinedienst Twitter mitteilte.

Strand der Insel Wangerooge weggespült

Die Nordseeinsel Wangerooge büßte im Sturm etwa 90 Prozent ihres Badestrandes ein. „Auf einer Länge von einem Kilometer gibt es kaum noch Sand“, sagte Wangerooges Inselbürgermeister Marcel Fangohr heute Früh. Die Schutzdünen vor dem Trinkwasserschutzgebiet hätten kein Deckwerk mehr, das müsse wie der Strand neu aufgeschüttet werden.

In Bremen stürzte ein 55 Meter hoher Baukran ein. Der Kran sei dabei in der Nacht auf ein im Rohbau befindliches Bürogebäude gekracht, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Hunderttausende Briten weiter ohne Strom

In Großbritannien war gestern aufgrund des stürmischen Wetters das öffentliche Leben teilweise lahmgelegt. In London wurde erstmals die höchste Warnstufe Rot ausgerufen. Der Sturm riss die Bespannung des Millennium Dome teilweise herunter. Nach wie vor sind Hunderttausende Briten und Britinnen ohne Stromversorgung. Auch der Zugsverkehr nahm erst langsam wieder Fahrt auf.

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Mindestens bis Montag soll es stürmisch bleiben, wie es vom Deutschen Wetterdienst (DWD) heißt. „Es kehrt einfach keine Ruhe ein“, sagte ein Meteorologe.