Nationalpark in Argentinien von Bränden bedroht

Verheerende Brände im Nordosten Argentiniens haben einen weltweit bekannten Nationalpark des südamerikanischen Landes erreicht und bedrohen dessen Tierwelt. „Wir zählen derzeit viele Brandherde an verschiedenen Orten der Provinz Corrientes“, sagte Talia Zamboni, Koordinatorin der Wiederansiedlung gefährdeter Tierarten bei der Stiftung Rewilding Argentina, gestern (Ortszeit).

Die Situation im Ibera-Nationalpark habe sich seit Jänner besonders in Cambyreta und San Nicolas verschärft. Verschiedene Teams versuchten, die Brände unter Kontrolle zu bringen.

7.852 Quadratkilometer Wald, Weideflächen und Sumpfgebiete sind nach einem Bericht des argentinischen Landwirtschaftsministeriums in der Provinz Corrientes seit Jänner verbrannt, wobei Experten die Geschwindigkeit überrascht, mit der das Feuer voranschreitet. Davon ist auch die Fauna betroffen, weil die Tiere nicht schnell fliehen oder von Rauch und Feuer eingeschlossen werden.

Extreme Trockenheit

„Wir haben tote Wasserschweine, Kaimane und andere Tierarten gefunden“, sagte Zamboni. Sie führt die Brände unter anderem auf die extreme Trockenheit in diesem Sommer auf der Südhalbkugel zurück. Selbst Sümpfe seien ausgetrocknet, und eine Unachtsamkeit reiche, dass sich trockenes Material entzündet. Aber das Feuer wird auch zum Reinigen und Erschließen neuer Flächen genutzt.

Die Ibera-Feuchtgebiete, eine Mischung aus Sumpf, Moor, Seen und Lagunen im Grenzgebiet zu Paraguay und Brasilien, sind unter anderem durch den verstorbenen US-Multimillionär und -Umweltschützer Douglas Tompkins bekannt, auf den Rewilding Argentina zurückgeht.