Le Pen und Zemmour bangen um Kandidatur

Der rechtsextreme Bewerber um das Präsidentenamt in Frankreich, Eric Zemmour, könnte nach eigenen Angaben nicht die nötige Unterstützung von gewählten Vertreterinnen und Vertretern für seine Kandidatur erhalten. Auch die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und ihre Partei Rassemblement National kämpfen noch um die nötigen Unterschriften von Bürgermeistern und Abgeordneten.

Collage: Marie Le Pen und Eric Zemmour
APA/AFP/Stephane De Sakutin and Joel Saget

Wer in Frankreich für das Amt des Staatschefs kandidieren will, braucht dafür 500 Unterstützerunterschriften von gewählten Mandatsträgern. Bis zum 4. März um 18.00 Uhr müssen diese vorliegen, um bei der ersten Runde der Wahl am 10. April wählbar zu sein.

Bürgermeister durchtelefonieren

Er und seine Berater würden derzeit jeden Tag Stunden damit verbringen, Frankreichs Bürgermeister abzutelefonieren, „um zu versuchen, sie zu überzeugen“, sagte Zemmour. „Die Bürgermeister sagen mir: ‚Ja, Sie sind großartig, wir sind mit Ihnen einverstanden‘, aber sie haben Angst“, da ihre Namen veröffentlicht würden.

Zemmour verweist auf die Umfragen, in denen er gut dastehe. Sollte er nun wegen der fehlenden Unterschriften nicht kandidieren können, würde die Wahl „illegitim“.

Le Pen kritisiert Unterschriftensystem

Auch Le Pen, die bereits zweimal kandidierte und 2017 in die Stichwahl gegen den heutigen Präsidenten Emmanuel Macron eingezogen war, ist mit dem System der Unterstützerunterschriften nicht zufrieden. „Das macht alles keinen Sinn“, sagte der Sprecher ihres Rassemblement National dem Radiosender FranceInfo. „In allen Umfragen ist Marine Le Pen die Hauptgegnerin von Emmanuel Macron“, aber „andere, weniger repräsentative Kandidaten haben sich bereits qualifiziert“.

Nach aktuellen Angaben des Verfassungsrates vom Donnerstag, der die Unterstützerunterschrifen sammelt, haben bisher sechs potenzielle Präsidentschaftskandidaten die nötige Zahl der Unterstützer erreicht, darunter Amtsinhaber Macron, die Konservative Valerie Pecresse und die sozialistische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo. Dem Grünen Yannick Jadot fehlen demnach nur noch zehn weitere Unterschriften.