USA warnen in Brief an UNO vor russischer Todesliste

Russland soll nach Angaben der USA eine Liste von Ukrainern und Ukrainerinnen führen, die im Falle einer Invasion „getötet oder in Lager geschickt werden“ sollen. In einem Brief an UNO-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet, der der Nachrichtenagentur AFP seit gestern (Ortszeit) vorliegt, zeigt sich die US-Regierung „zutiefst besorgt“ und warnt vor einer möglichen „Menschenrechtskatastrophe“.

Der US-Regierung liegen dem Schreiben zufolge „glaubwürdige Informationen vor, die darauf hindeuten, dass russische Streitkräfte Listen identifizierter Ukrainer erstellen, die nach einer militärischen Besetzung getötet oder in Lager geschickt werden sollen“.

Warnung vor Menschenrechtsverletzungen

„Wir haben außerdem glaubwürdige Informationen, dass russische Streitkräfte wahrscheinlich tödliche Maßnahmen ergreifen werden, um friedliche Proteste aufzulösen oder friedlichem Widerstand der Zivilbevölkerung auf andere Weise entgegenzuwirken“, heißt es weiter in dem Schreiben, das von der US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in Genf, Bathsheba Nell Crocker, unterzeichnet ist.

Sie warnt in dem Schreiben auch davor, dass eine russische Invasion in der Ukraine Menschenrechtsverletzungen wie Entführungen und Folter nach sich ziehen könnte, die sich unter anderem gegen politische Dissidenten sowie religiöse und ethnische Minderheiten richten könnten.

Moskau hat nach westlichen Angaben rund 150.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen, bestreitet jedoch jegliche Angriffspläne. Der Kreml gibt an, sich durch die NATO bedroht zu fühlen.