Was angesichts von Handykameras gestern selbstverständlich ist, war vor 75 Jahren eine Sensation: Am 21. Februar stellte der US-Amerikaner Edwin Land in New York die erste Sofortbildkamera vor. Der Name seines Unternehmens wurde zum Synonym für die Erfindung: Polaroid.

Für viele Berufe war die neue Technologie ein Meilenstein: In der Medizin, der Baubranche, bei der Polizeiarbeit und der Entwicklungshilfe – überall dort, wo rasche Dokumentation nötig war oder kein Fotolabor zur Verfügung stand, sorgte die Polaroid-Technologie für enorme Fortschritte.
Einen Nachteil konnten Sofortbildsysteme – weder von Polaroid noch von Konkurrenzmarken – seit der Erfindung nie loswerden: Die Fotos waren und sind um ein Vielfaches teurer als jene aus dem Labor. Zudem blieben die Kameras lange Zeit klobig und passten bei Weitem nicht in jede Tasche.
Insolvenz und Rettung durch Fanprojekt
Polaroid schlitterte im Zuge der Digitalisierung und des Erfolges der Digitalkamera 2001 in die Insolvenz. Der Wiener Florian Kaps und sein Verein Impossible Project kauften 2008 die letzte Polaroid-Fabrik in den Niederlanden, um die Technologie zu retten. Mittlerweile im Besitz einer polnischen Investorengruppe, werden im Nachfolgeunternehmen Polaroid B.V. weiterhin Kameras und Filme hergestellt.

Angesichts der durch Foto-Apps wie Instagram anhaltenden Retrowelle sind auch Sofortbildkameras von anderen Unternehmen vor allem bei einer jungen Zielgruppe anhaltend im Trend.