D: Behörde warnt wegen Ukraine-Krise vor Cyberangriffen

Deutsche Sicherheitsbehörden rufen insbesondere Firmen der kritischen Infrastruktur dazu auf, sich gegen Cyberangriffe im Gefolge der Ukraine-Krise zu wappnen.

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rief nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters Firmen in den vergangenen Tagen gleich zweimal dazu auf, entsprechende Vorkehrungen zu treffen.

Verfassungsschutz hat „sensibilisiert“

„Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage im Ukraine-Konflikt hat der Verfassungsschutzverbund im Rahmen seiner Zuständigkeit relevante Stellen im Hinblick auf die IT-Infrastruktur sensibilisiert“, teilte auch der deutsche Bundesverfassungsschutz auf Anfrage mit.

Offiziell wollte das BSI mit Hinweis auf die Vertraulichkeit der Kontakte zu Unternehmen nur sagen, dass man die Bewertung mit anderen Behörden abstimme. Die Inhalte seien nicht zur Veröffentlichung bestimmt und würden daher durch das BSI nicht weiter kommentiert, sagte ein Sprecher auf Anfrage. „Internationale Partnerbehörden haben vergleichbare Bewertungen an ihre jeweiligen Zielgruppen verteilt.“

Besondere Bedrohungslage

In der an die Firmen versandten Einschätzung, die Reuters einsehen konnte, heißt es jedoch: „Es liegt eine besondere Bedrohungslage vor. Dies könnte sich kurzfristig ohne Vorwarnung verschärfen.“ In Anspielung auf frühere Cyberattacken heißt es, es sei damit zu rechnen, dass es zu weiteren Sabotageattacken auf ukrainische IT-Systeme kommen werde. Wegen der Vernetzung vieler Systeme seien Kollateralschäden nicht ausgeschlossen.