Kiew fordert Staatsbürger zum Verlassen Russlands auf

Angesichts der kritischen Lage hat die Ukraine ihre Bürgerinnen und Bürger zum Verlassen des Nachbarlandes aufgefordert. Weil eine „mögliche russische Aggression“ zur Einschränkung der konsularischen Arbeit führen könne, „fordert das Außenministerium diejenigen auf, die sich in Russland befinden, das Land sofort zu verlassen“, erklärte das Ministerium in Kiew heute.

Reservisten bis 60 werden mobilisiert

Zudem ordnete das Militär die Mobilisierung von Reservisten an. Die Mobilisierung betreffe Reservisten im Alter von 18 bis 60 Jahren für eine Dauer von maximal einem Jahr, teilten die ukrainischen Streitkräfte auf Facebook mit.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die Unabhängigkeit der Separatistengebiete in der Ostukraine anerkannt und die Entsendung von russischen Soldaten angekündigt.

Als Reaktion darauf erließen die USA und die EU umfassende Finanzsanktionen gegen Russland und die Separatisten. Deutschland stoppte das umstrittene Gaspipeline-Projekt „Nord Stream 2“. Der Westen befürchtet weiterhin einen Großangriff auf die Ukraine.

OSZE: Mehr als 1.400 Explosionen

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) meldete indes im Konfliktgebiet mehr als 1.000 Explosionen. Besonders betroffen war dem Bericht zufolge die Region Luhansk mit 1.224 „Verstößen gegen den Waffenstillstand“, darunter 1.149 Explosionen.

In der Region Donezk lag die Zahl bei 703 Verstößen, darunter 332 Explosionen, wie die OSZE in der Ukraine mitteilte. Die Zahlen sind seit Tagen hoch. Die Beobachter besichtigten nach eigenen Angaben zerstörte Gebäude im von ukrainischen Behörden kontrollierten Teil der Region.