Greenpeace warnt vor Überfischung der Meere

Kurz vor Aschermittwoch, an dem traditionell oft Fisch auf dem Teller landet, hat Greenpeace erneut vor der Ausbeutung der Weltmeere gewarnt. Pro Kopf werden in Österreich rund acht Kilo Fisch im Jahr gegessen. Nur rund fünf Prozent davon werden im Land erzeugt, der Großteil stammt aus Meeren.

Das Problem: Laut Welternährungsorganisation der UNO sind 89 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bis an die Grenzen befischt, überfischt oder zusammengebrochen. Die Umweltorganisation fordert großflächige Meeresschutzgebiete und empfahl den Griff zu regionalem Biofisch wie Karpfen und Tilapia.

Laut der Wissenschaft, so Greenpeace, wurden die Bestände der großen Raubfische wie Thunfisch, Schwertfisch und Kabeljau innerhalb von 50 Jahren um bis zu 90 Prozent dezimiert.

Beifang auch bei MSC-Flotten

Bei der industriellen Fischerei etwa auf Dorsch und Schollen werden Grundschleppnetze eingesetzt, die den Meeresboden zerstören. Auch eine hohe Menge an „Beifang“ wie Delfine, Schildkröten, Meeresvögel lande in den Netzen. Erst kürzlich habe ein Industrieschiff vor der französischen Küste einen riesigen „Teppich“ mit 100.000 toten Fischen verursacht.

Nicht nur die Ausbeutung macht den Meeren zu schaffen: Wie eine kürzlich erschienene Studie zeigt, wachsen Fische durch die Plastikverschmutzung und die globale Erhitzung langsamer.

„Auch MSC-Flotten (das Nachhaltigkeitssiegel, Anm.) fischen in überfischten Gewässern und haben riesige Mengen an Beifang. Um die Kennzeichnung als Flotte zu erhalten, reicht es bereits, wenn man ein paar Standards zum Management der Fischerei vorweist beziehungsweise verspricht, die Fischerei in Zukunft zu verbessern. Doch zumeist bleibt es bei leeren Versprechen“, kritisierte Lisa Panhuber von Greenpeace.