Russische Prominente kritisieren Einmarsch in Ukraine

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine haben auch einige Prominente aus Russland das Vorgehen von Präsident Wladimir Putin kritisiert. Das berichtete gestern die „New York Times“.

Maxim Galkin, Fernsehmoderator im staatlichen Fernsehen und Comedian, schrieb etwa auf Instagram: „Es kann keine Rechtfertigung für einen Krieg geben, ich sage Nein zum Krieg!“

Kritik könnte Folgen für Karriere haben

Wie die „New York Times“ berichtet, kritisierte auch der russische Popsänger Waleri Meladse den Einmarsch – allerdings ohne Namen zu nennen. „Ich fordere Sie auf, die militärischen Feindseligkeiten einzustellen und Verhandlungen aufzunehmen“, so Meladese. Auch die bekannte Rockmusikerin Zemfira schrieb in einem Posting: „Nein zum Krieg.“

Äußerungen, die Entscheidungen von Russlands Präsident Wladimir Putins kritisieren, stellen die Karrieren der Künstlerinnen und Künstler aufs Spiel, so die „New York Times“. Russland kontrolliere die Popkultur über den Zugang zu den wichtigsten Fernsehanstalten des Landes.

Xenija Sobtschak, eine prominente Fernsehmoderatorin, durfte wegen ihrer Teilnahme an regierungskritischen Protesten jahrelang nicht in staatlich unterstützten Sendungen auftreten. Auch sie kritisierte den Einmarsch scharf: „Wir Russen werden mit dem, was heute passiert ist, noch viele Jahre lang zu tun haben“, so Sobtschak in einem Instagram-Posting.

Leiterin des Meyerhold-Zentrums tritt zurück

Jelena Kowalskaja, bisher Leiterin des Moskauer Meyerhold-Zentrums, sagte, sie sei von ihrem Posten zurückgetreten. In einer Erklärung sagte sie: „Es ist nicht möglich, für einen Mörder zu arbeiten und von ihm ein Gehalt zu erhalten.“