Ostsee-Ferieninsel seit zwei Tagen ohne Telefon und Internet

Die deutsche Ostsee-Ferieninsel Hiddensee ist zwei Tage nach der Durchtrennung eines Seekabels bei Bauarbeiten noch immer von Telefon und Internet weitgehend abgeschnitten. Techniker würden jetzt versuchen, ein zweites, derzeit nicht genutztes Kabel zu aktivieren, sagte gestern Hiddensees Bürgermeister Thomas Gens. Ziel ist, dass die Telekommunikation morgen Nachmittag wieder läuft.

Die deutsche Ostsee-Ferieninsel Hiddensee
picturedesk.com/Stephan Schulz

Auf Hiddensee leben etwa 1.000 Menschen, hinzu kommen Urlaubende. Wie viele derzeit auf der Insel sind, könne er nicht sagen, so Gens, der vom Deich der Insel aus mit dem Handy telefonierte. Nur dort gebe es wegen der Nähe zu Rügen halbwegs Empfang.

Hiddensee sei aktuell sehr gut gebucht, sagte der Bürgermeister. Beschwerden habe es bisher nicht gegeben. Da Hiddensee klein ist, wären Beschwerden bei kurzem Fußweg auch ohne Telefon und Internet persönlich möglich.

Auch Bankomaten außer Betrieb

Die Auswirkungen des durchtrennten Seekabels sind dem Bürgermeister zufolge erheblich. Auf der Insel funktionierten weder Notruf noch Geldautomaten. An Geschäftskassen könne nicht mit Karte bezahlt werden, weil die Daten nicht zum Festland übertragen werden könnten.

Immerhin verfüge das Gemeindebüro über mobiles Internet. Radio und Fernsehen funktionierten bei den meisten noch über Satellitenschüssel. Das Seekabel war bei der Verlegung eines neuen Breitbandkabels zerstört worden.