Selenski erwartet russischen Sturm auf Kiew

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski erwartet in der Nacht den Ansturm der russischen Armee auf Kiew. In einer Erklärung gestern am späten Abend rief er die Bevölkerung zur entschlossenen Verteidigung der Hauptstadt auf. „Das Schicksal des Landes entscheidet sich gerade jetzt“, sagte er.

Russland werde „alle seine Kräfte einsetzen“, doch „wir können die Hauptstadt nicht verlieren“, betonte er in einer Videobotschaft. Er habe im Laufe des Tages mit mehreren hochrangigen westlichen Politikern gesprochen, darunter US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem deutschen Kanzler Olaf Scholz, sagte Selenski weiter. „Ich habe mehr Hilfe und Unterstützung akzeptiert. Bedeutende Hilfe für unseren Staat.“ Das oberste Ziel sei es, „diesem Massaker ein Ende zu setzen“.

Kontakt mit Moskau wegen Verhandlungen

Die Führung in Kiew sei mit Moskau in Kontakt wegen möglicher Gespräche, teilte der Sprecher von Selenski mit. Die Ukraine sei immer bereit gewesen zu Gesprächen über eine Einstellung der Kämpfe und über einen Frieden. „Unmittelbar in diesen Stunden führen die Seiten Konsultationen über Ort und Zeit eines Gesprächsprozesses“, schrieb Sprecher Serhij Nikiforow auf Facebook.

Dagegen erklärte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Ukraine habe Gespräche zunächst abgelehnt und die Frage heute verschoben.