Drohung mit „Abschreckung“: Nachfrage nach Jodtabletten steigt

Der russische Angriff auf die Ukraine hat in Österreich zu einer erhöhten Nachfrage nach Kaliumjodidtabletten geführt. Das bestätigte die Apothekerkammer heute gegenüber der APA. Das Medikament darf jedoch nur nach ausdrücklicher Aufforderung durch die Gesundheitsbehörden eingenommen werden. Diese gibt es aktuell aber nicht.

Die Apothekerkammer konnte zwar keine konkreten Zahlen nennen, bei den selbst zu bezahlenden Mitteln für Erwachsene bis 40 Jahre sei es jedoch bereits zu Engpässen gekommen. Diese sollten sich im Lauf der Woche wieder entspannen, sagte ein Sprecher.

Der kostenlose und rezeptfrei erhältliche Vorrat an Jodtabletten in Apotheken für Null- bis 18-Jährige sowie Schwangere und Stillende ist nicht von einem Engpass betroffen.

Jodtabletten bieten Schutz vor Einlagerung von radioaktivem Jod in die Schilddrüse und verringern so das Krebsrisiko. Personen über 40 Jahre sollten Kaliumjodidtabletten nicht einnehmen, da ihr Risiko, an strahlenbedingtem Schilddrüsenkrebs zu erkranken, sehr gering, das Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Jodzufuhr aber hoch ist, informiert das Gesundheitsministerium auf seiner Website.