Ukraine: Hackerangriff auf russische Medien

Die Internetseite der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS ist heute gehackt worden. Das zeigte sich beim Ansteuern der Website von verschiedenen Geräten aus, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete.

Die reguläre Seite wurde demnach durch eine Antikriegsbotschaft ersetzt sowie Aufrufe, die Invasion der Ukraine zu stoppen.

Auch mehrere Staatsmedien und Tageszeitungen wurden von Hackern angegriffen. Betroffen waren unter anderem die Online-Auftritte der Zeitungen „Iswestija“ und „Kommersant“. Auf der Internetseite von „Iswestija“ erschien ein Banner des Hackerkollektivs „Anonymous“.

Appelle und Fehlermeldungen angezeigt

„Wir fordern Sie dringend auf, diesen Wahnsinn zu stoppen, schicken Sie Ihre Söhne und Ehemänner nicht in den sicheren Tod“, heißt es in der Botschaft. „Putin zwingt uns zu lügen und bringt uns in Gefahr … Das ist nicht unser Krieg, lasst uns ihn (Putin) aufhalten!“
Auf manchen Websites wurde lediglich eine Fehlermeldung angezeigt.

In russischen Staatsmedien wird Moskaus Krieg gegen Kiew oft etwa als „militärische Sonderoperation“ zum Schutz der russischsprachigen Bevölkerung bezeichnet. Die Staatsagentur TASS bestätigte den Hackerangriff und schrieb im Nachrichtenkanal Telegram: „Die Angreifer haben Informationen gepostet, die nicht der Wahrheit entsprechen.“

IT-Armee in Planung

Ukrainische Regierungsvertreter hatten sich bereits zuvor an Hacker weltweit gewandt mit der Bitte, bei der Bekämpfung der russischen Invasion zu helfen.

Vizeregierungschef Mychailo Fedorow hatte am Wochenende gesagt, die Ukraine stelle eine „IT-Armee“ auf. Diese soll gegen russische Cyberattacken vorgehen. Ein eigens eingerichteter Kanal auf Telegram behauptet, mehrfach russische Websites durch Überlastung des Datennetzes offline geschaltet zu haben.

Russland gerät im Cyberraum in Defensive

Während in der Ukraine heftige Kämpfe mit ungewissem Ausgang toben, hat sich das Blatt im virtuellen Raum bereits gewendet. Die gefürchteten Cybertruppen Russlands spielen in diesem Krieg bis jetzt keine Rolle, in sozialen Netzwerken sind die russischen Troll-Armeen samt ihren rechtsextremen Alliierten aus dem Westen restlos in der Defensive.

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