Daimler Truck stoppt Kooperation mit russischer Kamaz

Daimler Truck friert nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine die Kooperation mit dem russischen Lkw-Hersteller Kamaz ein.

Die geschäftlichen Aktivitäten in Russland werden angesichts der Ereignisse der letzten Tage mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres eingestellt, hieß es in einer heute veröffentlichten Mitteilung des Lkw-Herstellers an seine Beschäftigten. Es geht um die Partnerschaft mit dem russischen Lastwagenhersteller Kamaz, die rein ziviler Natur sei.

Das Joint Venture von Daimler Truck und Kamaz baue Kabinen für Kamaz und nichtmilitärische Mercedes-Lkws. Zuerst hatte das „Handelsblatt“ berichtet, Daimler Truck lege die Kooperation mit Kamaz auf Eis.

Vorwürfe wegen Einsatz in Militärkonflikten

Daimler Truck werde alle Maßnahmen der deutschen Regierung und der Europäischen Union befolgen. Kritische Aktionäre warfen auf Hauptversammlungen Daimler vor, dass Mercedes-Nutzfahrzeuge in Militärkonflikten zum Einsatz kommen und forderten, auf den Verkauf an Kunden in entsprechenden Ländern zu verzichten.

Die Mercedes-Benz Group, ehemals Daimler und früher Mutterkonzern der Daimler-Lkw-Sparte, prüft dem „Handelsblatt“ zufolge außerdem, wie sie sich von ihrem 15-prozentigen Anteil an Kamaz schnellstmöglich trennen kann. Ein Mercedes-Sprecher erklärte dazu, es gelte, die geschäftlichen Aktivitäten im Lichte der aktuellen Ereignisse neu zu bewerten.