Netrebko sagt Auftritt an Mailänder Scala ab

Nachdem die Scala dem putinfreundlichen Maestro Valery Gergiev das Dirigat entzogen hat, muss das Mailänder Opernhaus jetzt auch auf die russische Sopranistin Anna Netrebko verzichten. Die Wahlösterreicherin wird nicht als Protagonistin der Oper „Adriana Lecouvreur“ auftreten, die an der Scala am 9. März geplant ist. Ihre Absage begründete die „unpolitische“ Sängerin politisch.

Opernsängerin Anna Netrebko
Reuters/Lisi Niesner

Gegen „Zwang“, politische Haltung offenzulegen

Auf Facebook dementierte die Sängerin, dass sie aus Gesundheitsgründen nicht auftreten werde. „Es ist nicht richtig, Künstler oder andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu zwingen, ihre politische Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern und ihr Heimatland anzuprangern. Dies sollte eine freie Entscheidung sein. Wie viele meiner Kollegen bin ich kein politischer Mensch. Ich bin kein politischer Experte. Ich bin Künstler, und mein Ziel ist es, Menschen über politische Grenzen hinweg zu vereinen“, schrieb die 50-jährige Sopranistin.

„Bin gegen diesen Krieg“

„Ich bin gegen diesen Krieg. Ich bin Russin und liebe mein Land, aber ich habe viele Freunde in der Ukraine, und der Schmerz und das Leid in diesem Moment bricht mir das Herz. Ich möchte, dass dieser Krieg endet und die Menschen in Frieden leben können. Das ist es, was ich hoffe und wofür ich bete“, fügte sie hinzu.