Putin-Nähe bringt Macrons Konkurrenten unter Druck

Die rechtspopulistische französische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen hat Wahlbroschüren vernichten lassen, in denen sie an der Seite des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sehen ist. Offiziell sei ein Rechtschreibfehler der Grund, berichtete die Zeitung „Liberation“ heute. Dieser Fehler sei allerdings nicht zu finden gewesen.

Le Pen rechtfertigte Krim-Annexion

Wahrscheinlich sei eher das unter den aktuellen Umständen besonders peinliche Foto mit Putin der Auslöser gewesen. Le Pen war vier Wochen vor der Präsidentschaftswahl 2017 von Putin in Moskau empfangen worden.

Putin stehe für „eine neue multipolare Vision der Welt“, sagte Le Pen damals. Mit Blick auf die Ukraine teile sie die Ansicht Putins. „Die Krim gehörte niemals zur Ukraine“, hatte Le Pen in einem Interview mit einer russischen Zeitung gesagt.

Auch Zemmor und Melenchon in der Kritik

Neben Le Pen sind auch weitere französische Präsidentschaftskandidaten wegen ihrer Nähe zu Putin in Bedrängnis geraten, insbesondere der rechtsextreme Politiker Eric Zemmour und der linkspopulistische Kandidat Jean-Luc Melenchon.

Amtsinhaber Emmanuel Macron, der noch bis Freitagabend Zeit hat, seine Kandidatur zu erklären, ist seit Beginn des Ukraine-Krieges in den Umfragen bis auf 28 Prozent gestiegen.