Die spanische Justiz hat die Einstellung aller Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen König Juan Carlos I. verkündet – und damit einer Rückkehr des früheren Staatsoberhaupts nach Spanien den Weg geebnet.
Fallen gelassen wurden die drei Ermittlungsverfahren gegen den 84-jährigen Ex-Monarchen nach Angaben der Staatsanwaltschaft gestern unter anderem aus „Mangel an Beweisen, Verjährung sowie aufgrund der Unantastbarkeit“, die Juan Carlos als Staatsoberhaupt genossen habe.

Schwere Vorwürfe
Juan Carlos’ Anwalt Javier Sanchez-Junco bestätigte die Einstellung der Ermittlungen gegen seinen Mandanten. Die Staatsanwaltschaft habe „in keinem der Fälle“ „Fehlverhalten“ ausgemacht, das „König Juan Carlos zugeschrieben werden könnte“.
Die spanische Staatsanwaltschaft hatte seit 2020 drei Ermittlungen gegen Juan Carlos geführt. Dabei ging es unter anderem um dubiose Geldgeschenke in Millionenhöhe aus Saudi-Arabien und um Vorwürfe der Geldwäsche. Im Zentrum der Verdächtigungen stand eine Summe von 100 Millionen Dollar (knapp 90 Mio. Euro), die der damalige saudi-arabische König Abdullah im Jahr 2008 auf ein Schweizer Bankkonto eingezahlt hatte, auf das auch Juan Carlos Zugriff hatte.