US-Gericht entscheidet gegen Auflösung von Waffenlobby NRA

Die mächtige US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA) entgeht einer gerichtlich angeordneten Auflösung. Gegen NRA-Chef Wayne LaPierre vorliegende Veruntreuungsvorwürfe reichten nicht aus, um eine Auflösung der Organisation zu rechtfertigen, urteilte ein Richter des Obersten Gerichtshofs von New York gestern (Ortszeit). Das Verfahren gegen LaPierre selbst geht jedoch weiter.

Sollten sich die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft bewahrheiten, zeichneten sie ein Bild von „Gier, Selbstbedienung und laxer Finanzkontrollen auf höchster Ebene der National Rifle Association“, schrieb der Richter in seiner 42-seitigen Entscheidung.

Luxusurlaube auf den Bahamas

Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James wirft LaPierre und drei weiteren hochrangigen NRA-Vertretern vor, Mitgliedsbeiträge und Spenden für persönliche Ausgaben veruntreut zu haben. Unter anderem soll LaPierre auf NRA-Kosten mehrfach mit seiner Familie zu Luxusurlauben auf die Bahamas geflogen sein.

Die Lobbyorganisation stellt sich seit Jahrzehnten rigoros gegen jegliche Einschränkungen des Verkaufs und privaten Besitzes von Waffen. Die Organisation verschafft sich ihren großen Einfluss auch dadurch, dass sie – nahezu ausschließlich republikanische – Politiker materiell unterstützt.