FPÖ-Stimmen für Flüchtlingsaufnahme mit Seitenhieb

In der FPÖ gibt es weitere Stimmen zur Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine, die sich nicht mit der ablehnenden Haltung von Parteichef Herbert Kickl decken.

Während Kickl zuletzt primär die Nachbarländer in der Verantwortung sah, sprachen sich heute die Landesparteichefs aus Wien, Oberösterreich und der Steiermark für Hilfe in Österreich aus; allerdings nicht ohne Äußerungen gegen „illegale Migranten“. Generalsekretär Michael Schnedlitz will das nicht als Widerspruch oder Streit innerhalb der FPÖ verstanden wissen.

„Nicht junge Männer mit anderem Weltbild“

Der Wiener Parteichef Dominik Nepp sagte in der „Kronen Zeitung“: „Es muss auch abseits des Flüchtlingsstatus der Genfer Konvention Platz für Frauen und Kinder aus der Ukraine bei uns sein.“

Im Unterschied zu 2015 würden diesmal nicht die „jungen Männer mit einem anderen Kulturverständnis und Weltbild von einem anderen Kontinent, sondern wirklich Schutzbedürftige aus der europäischen Gemeinschaft kommen“, meinte er.

Manfred Haimbuchner aus Oberösterreich regte angesichts steigender Opferzahlen eine Luftbrücke für verletzte und kranke Kinder sowie Begleitpersonen an. Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek meinte via Social Media: „Höchst an der Zeit, kulturfremde Wirtschaftsflüchtlinge, illegale, kriminelle Migranten etc. abzuschieben, um für jene Frauen und Kinder Platz zu haben, die es im Moment wirklich brauchen.“

Auch Hofer für Aufnahme

Ähnlich hatten sich zuletzt der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger und die Salzburger Parteiobfrau Marlene Svazek geäußert. Auch Kickls Vorgänger als FPÖ-Chef, der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer, plädierte für einen Schutz von Flüchtlingen in Österreich.

Schnedlitz ließ all das nicht als Richtungsstreit gelten. Die freiheitliche Linie in der Flüchtlingsfrage sei klar und im Gegensatz zur gesamten Regierungspolitik auch nicht widersprüchlich, meinte er in einer Aussendung.