„Die spezielle Militäroperation verläuft streng nach Plan. Alle Aufgaben werden erfolgreich erfüllt.“ Das sagte Russlands Präsident Wladimir Putin heute in einer Fernsehansprache. Am achten Tag des russischen Krieges in der Ukraine sagte er erneut, man wolle alle antirussischen Kräfte in der Ukraine vernichten.
Es gehe darum, die russische Bevölkerung im Donbas zu schützen und die eigene Heimat zu verteidigen gegen Neonazis und Banditen. Für die gefallenen russischen Soldaten hielt Putin eine Schweigeminute. Den Angehörigen versprach er großzügige Entschädigungen.
Den ukrainischen Streitkräften warf Putin vor, Tausende von ausländischen Staatsbürgern als Geiseln genommen zu haben. Darunter seien auch Studierende, sagte er weiter. Es gehe um die „Entmilitarisierung und Entnazifizierung“ der Ukraine, um den Frieden in Russland zu gewährleisten.

Russland hatte vor einer Woche mit einem Großangriff auf die Ukraine begonnen. Russische Bodentruppen drangen anschließend binnen weniger Stunden bis in den Großraum Kiew vor, seitdem stockt der Vormarsch jedoch. Experten sehen eine hohe Moral unter den ukrainischen Soldaten und der Bevölkerung und überraschende logistische Schwierigkeiten bei der russischen Armee.
Nach Einschätzung aus US-Verteidigungskreisen sind bisher 90 Prozent der zuvor an der Grenze zur Ukraine versammelten russischen Truppen in das Land vorgerückt. Die Tatsache, dass jeden Tag mehr Kräfte nachrückten, sei aber keinesfalls so zu deuten, „dass ihre Kampfkraft innerhalb der Ukraine so weit geschwächt ist, dass sie das Gefühl haben, dass ihnen der Saft ausgeht“. Russland stünden weiter immense militärische Ressourcen zur Verfügung.