Ex-US-Außenminister fordert Anerkennung Taiwans durch USA

Bei einem Besuch in Taiwan hat sich der frühere US-Außenminister Mike Pompeo für eine Aufnahme diplomatischer Beziehungen der USA mit der demokratischen Inselrepublik eingesetzt.

In einer Rede in Taipeh sagte Pompeo heute, die US-Regierung solle den „notwendigen und längst überfälligen“ Schritt machen und Taiwan die Anerkennung als „freies und souveränes Land“ anbieten. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz.

„Es geht um die Anerkennung der unverkennbar bereits existierenden Realität“, sagte Pompeo, der am Vortag mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen zusammengetroffen war. „Es besteht keine Notwendigkeit für Taiwan, die Unabhängigkeit zu erklären, weil es bereits ein unabhängiges Land ist.“

Reihe an Besuchen

Vor dem Hintergrund des russischen Einmarschs in die Ukraine gehört Pompeo zu einer Reihe von früheren Außen- und Sicherheitspolitikern der USA, die Taiwan diese Woche besuchen. Allerdings war keiner bisher so weit gegangen und hatte eine diplomatische Anerkennung Taiwans durch die USA gefordert. Vielmehr hatten sie sich gegen eine einseitige Veränderung des Status quo gewandt.

Die Führung in Peking betrachtet die freiheitliche Insel nur als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. Zuvor hatte bereits der frühere US-Generalstabschef Mike Mullen an der Spitze einer Delegation die Verpflichtungen der USA gegenüber Taiwan bekräftigt. Frieden und Sicherheit in der Seestraße von Taiwan zu sichern sei nicht nur im Interesse der USA, sondern auch der Welt.