IAEA-Chef will Atomanlagen in Ukraine inspizieren

Der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Mariano Grossi, will sich persönlich ein Bild über den Zustand des ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja machen. „Ich bin bereit zu kommen“, sagte Grossi am Sitz der IAEA in Wien heute.

Er spreche diesbezüglich mit Vertretern Russlands und der Ukraine. Bei seinen Bemühungen handle es sich nicht um eine mögliche politische Vermittlung zwischen den Kriegsparteien, betonte Grossi. Es gehe allein um die Sicherheit der Atomanlagen in der Ukraine. Möglich sei auch ein Besuch in Tschernobyl – dem Ort, an dem sich 1986 der Super-GAU ereignete.

Russische Armee übernahm AKW

Im Umfeld der Anlage im Südosten der Ukraine war es zu heftigen Gefechten gekommen. Auf dem Gelände schlug eine Rakete ein, ein Brand brach aus. Die russischen Streitkräfte übernahmen schließlich die Kontrolle, das Feuer wurde gelöscht. Grossi sagte, das in der Anlage eingeschlagene Projektil stamme von den russischen Streitkräften.

Der Reaktor sei dabei aber nicht beschädigt worden. Die Sicherheit der Anlage sei nicht beeinträchtigt, Radioaktivität sei nicht ausgetreten, so Grossi.

Die Lage sei zwar angespannt, das Kraftwerk sei aber funktionsfähig und laufe derzeit mit 60 Prozent seiner Kapazität. Bei den Vorfällen seien zwei Beschäftigte verletzt worden. Der Angriff hatte international heftige Kritik geerntet. Das heimische Klimaschutzministerium hatte zuvor betont, es bestehe für Österreich kein Risiko.