Putin richtet Warnung an Nachbarländer

Russlands Präsident Wladimir Putin hat inmitten des Krieges mit der Ukraine die Nachbarländer vor einer Eskalation der Lage gewarnt. „Ich würde ihnen raten, die Situation nicht anzuheizen, keine Beschränkungen einzuführen. Wir erfüllen alle unsere Verpflichtungen und werden sie weiterhin erfüllen“, sagte der Staatschef heute der Agentur Interfax zufolge in Moskau.

„Wir haben keine bösen Absichten gegenüber unseren Nachbarn.“ Er sehe keine Notwendigkeit, die Beziehungen zu verschlechtern, meinte Putin.

Er nahm per Videokonferenz an der Inbetriebnahme einer neuen Fähre zwischen Ust-Luga bei St. Petersburg zur Ostsee-Region Kaliningrad teil. Das 200 Meter lange Schiff soll zum Beispiel Lebensmittel und Baumaterialien in die Ostsee-Exklave bringen. Wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine haben viele westliche Länder russischen Flugzeugen den Überflug verweigert.

Kreml ruft zur Unterstützung Putins auf

Zuvor hatte der Kreml die russische Bevölkerung aufgerufen, sich hinter Putin zu stellen. „Jetzt ist nicht die Zeit, um gespalten zu sein“, so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute in Moskau. „Jetzt ist es an der Zeit, sich zu vereinen. Und sich um unseren Präsidenten zu versammeln.“ Russland wird schwer von den Wirtschaftssanktionen des Westens getroffen. Zudem geht der Kreml derzeit scharf gegen Regierungskritiker und Medien vor.

Wie sich die Lage in der Ukraine weiter entwickeln werde, hänge von der Reaktion der Regierung in Kiew auf die mit Russland geführten Gespräche ab, so Peskow. „Bisher ist noch nicht von Dokumenten die Rede.“

Gestern hatten sich Unterhändler beider Seiten darauf verständigt, humanitäre Korridore zur Rettung von Zivilisten einzurichten. Einzelheiten zu der Ausgestaltung dieser Absichtserklärung sind bisher nicht bekanntgeworden.