IAEA-Chef zu Atomgesprächen in Teheran

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, ist gestern Abend zu Atomgesprächen in der iranischen Hauptstadt Teheran eingetroffen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA wird Grossi morgen den iranischen Atomchef Mohammed Eslami treffen. Bei den Verhandlungen geht es um den erneuten Zugang der UNO-Behörde zu den Atomanlagen sowie den IAEA-Kameras im Iran.

Seit Monaten vermitteln in Wien die verbliebenen Vertragspartner – China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland –, um den Atompakt zu retten. Dafür müssten die USA die Sanktionen gegen Teheran aufheben und der Iran im Gegenzug die Auflagen wieder einhalten. Die iranische Führung wäre nach eigenen Angaben nur dann dazu bereit, wenn das Wiener Abkommen vertragsgerecht umgesetzt und die US-Sanktionen voll und ganz aufgehoben sind.

Durchbruch möglich

Laut britischen Angaben ist eine Einigung in greifbarer Nähe. „Wir sind nah dran“, schrieb die britische Diplomatin Stephanie Al-Qaq auf Twitter. Die europäischen Unterhändler würden jetzt kurz Wien verlassen, um ihre jeweiligen Regierungen zu informieren.

Die USA waren 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Atomdeal ausgestiegen, der die Entwicklung von iranischen Atomwaffen verhindern sollte. Außerdem erneuerte Trump die mit der Vereinbarung aufgehobenen Sanktionen, die seitdem zu einer akuten Wirtschaftskrise im Iran führten. Teheran reagierte seinerseits mit dem schrittweisen Bruch der im Atomdeal vereinbarten Beschränkungen, unter anderem Herstellung von fast waffenfähigem Uran.