In Hamburg zogen die Menschen durch die Innenstadt, viele hatten Ukraine- und EU-Flaggen dabei. Auf Plakaten waren Sprüche wie „Stop Putin stop war“ und „Frieden schaffen“ zu lesen. Die Polizei rechnete mit rund 50.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Auch in weiteren deutschen Städte gab es Demonstrationen, darunter in München und Stuttgart. In Düsseldorf erinnerte der stellvertretende NRW-Regierungschef Joachim Stamp (FDP) an „die mutigen Russinnen und Russen, die trotz heftiger Repressionen auf die Straße gehen“.
Zigtausende Menschen forderten in Rom ebenfalls ein Ende der Aggression Russlands. Zur Kundgebung an der Piazza San Giovanni in Laterano kamen nach Angaben der Polizei geschätzt 25.000 Leute. Zeitweise seien insgesamt bis zu 40.000 unterwegs gewesen. Sie trugen unter anderem eine riesige bunte Friedensfahne durch das Zentrum der italienischen Hauptstadt. An der Friedensdemo beteiligten sich zahlreiche Verbände und Gewerkschaften.
In Paris demonstrierten ebenfalls Tausende Menschen gegen den russischen Einmarsch. „Save Ukraine“, „Stop War“ und „Stand with Ukraine“ stand auf den Protestschildern. Rund 40 Organisationen hatten zu der Kundgebung aufgerufen, in die sich auch etliche Politiker einreihten, darunter die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo, die für die Sozialisten bei der Präsidentschaftswahl im April antritt, sowie Yannick Jadot, der Grünen-Bewerber. In anderen französischen Städten gab es ebenfalls Proteste, insgesamt gingen laut Innenministerium bei rund 100 Protesten rund 40.000 auf die Straße.

Demos auch in Riga und Zürich
Bei einem Protestmarsch zogen auch durch Lettlands Hauptstadt Riga Zehntausende Menschen. Unter dem Motto „Gemeinsam für die Ukraine! Gemeinsam gegen Putin!“ wurde eine riesige ukrainische Flagge durch die Innenstadt getragen. Zur Kundgebung kamen nach Angaben der Organisatoren geschätzte 30.000 Menschen, unter den Teilnehmern war auch Staatspräsident Egils Levits. „Das gesamte lettische Volk steht zusammen mit der Ukraine, unabhängig von der Nationalität oder Sprache, die zu Hause gesprochen wird. Es spielt keine Rolle!“, sagte er in seiner Rede.

Auch in Zürich standen die Proteste im Zeichen des Friedens: Unter dem Motto „Frieden jetzt“ versammelten sich laut Angaben der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA mehr als 40.000 Teilnehmer in der Innenstadt. Die Demonstranten forderten einen sofortigen Waffenstillstand, diplomatische Verhandlungen und den Abzug der russischen Truppen, wie der TV-Sender SRF berichtete.
Tausende demonstrierten in Cherson
Im von der russischen Armee besetzten Cherson gingen am Samstag rund 2.000 Menschen auf die Straße, um gegen den Krieg zu protestieren. Sie zogen durch das Stadtzentrum, schwenkten Fahnen und sangen die ukrainische Nationalhymne. Einheimische berichteten der BBC, dass russische Soldaten eine Liste mit ukrainischen Aktivisten führen, die sie festnehmen wollen.
Selbst der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski meldete sich am Freitag per Liveschaltung bei den Demos zu Wort. „Wenn die Ukraine fällt, werden alle fallen“, warnte er in seiner Rede vor den Auswirkungen des Krieges auf den ganzen Kontinent. Er rief die unter anderem in Frankfurt, Paris, Bratislava, Vilnius, Prag und Tiflis versammelten Menschen zu einer Schweigeminute für die Männer, Frauen und Kinder, Soldaten, Polizisten und Zivilisten auf, die bisher seit dem Angriff Russlands auf das osteuropäische Land ums Leben kamen. „Schweigt nicht, geht auf die Straße, unterstützt die Ukraine“, forderte er.
Demos auch in Österreich
In der britischen Hauptstadt London versammelten sich am Samstag ebenfalls zahlreiche Kriegsgegner auf dem Trafalgar Square. Sie hielten ukrainische Flaggen und Schilder mit der Aufschrift „Putin tötet“ und „Totales Embargo für Russland“. Der Apostolische Nuntius in Großbritannien, Erzbischof Claudio Gugerotti, sprach ein Gebet. „Heute sind wir alle Ukrainer“, sagte er vor den versammelten Demonstranten.

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb versammelten sich mehr als tausend Menschen zur Unterstützung der Ukraine und hielten Schilder mit der Aufschrift „Stoppt den Krieg, rettet Europa“ und „Ruhm der Ukraine“ hoch. Gleich viele Menschen demonstrierten am Samstag in Wien, auf dem Heldenplatz lief gleichzeitig eine große Sammelaktion – ein Konvoi wurde mit Spenden beladen – mehr dazu in wien.ORF.at. Demos gab es unter anderem auch in Innsbruck, Graz und Salzburg – mehr dazu in tirol.ORF.at, steiermark.ORF.at und salzburg.ORF.at.
Bereits am vergangenen Wochenende waren Hunderttausende Menschen in ganz Europa gegen den Krieg auf die Straße gegangen, darunter Tausende in Russland, über 100.000 in Berlin, 70.000 in Prag und 40.000 in Madrid.