Nehammer: Selenskis Leben durch Russland bedroht

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski sei sich bewusst, „dass sein Leben an einem seidenen Faden hängt, weil die russischen Spezialkräfte versuchen, ihn zu töten“, so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einem Interview mit der Tageszeitung „Kurier“ (Sonntag-Ausgabe). Das sei in den jüngsten Telefonaten immer wieder durchgeklungen.

Jedes Telefonat sei schwierig, weil damit die Gefahr einer Ortung des Gesprächspartners einhergehe, so der Kanzler weiter. Die Anspannung sei bei den Telefonaten zu spüren. „So ein Gespräch lässt einen jedes Mal sehr nachdenklich zurück“, konstatierte der ÖVP-Chef.

Keine atomare Bedrohung

Ein nukleare Gefährdung Österreichs sei aktuell nicht gegeben, beruhigte Nehammer. Der russische Präsident Wladimir Putin spiele aber „mit dem Feuer“, warnte er. Im Zuge des Angriffs der russischen Armee auf die Ukraine war in den vergangenen Tagen ein Gebäude auf dem Gelände des ostukrainischen AKW Saporischschja in Brand geraten. Es kam aber zu keinem Austritt radioaktiver Substanzen.

Bezüglich der steigenden Zahl von Flüchtlingen aus der Ukraine sagte Nehammer: „Die Situation bei den Ukrainern ist ganz anders als einem normalen Asylfall. Die EU hat beschlossen, dass es einen temporären Schutz geben wird. Das heißt, die Flüchtlinge werden vollen Zugang zum Arbeitsmarkt bekommen. Damit kann dann sehr rasch die Integration stattfinden.“