Italienische Förster fingen „Problembären“ Juan ein

Die Forstverwaltung des Nationalparks Parco nazionale d’Abruzzo am Apennin in Mittelitalien hat einen „Problembären“ namens Juan Carrito eingefangen. Der zwei Jahre alte und 112 Kilo schwere Braunbär wurde in ein geschütztes Gebiet gebracht, nachdem seine Streifzüge in der Bergortschaft Roccaraso für Aufruhr gesorgt hatten, hieß es gestern.

Rückkehr über Hunderte Kilometer

Der Bär war in der Vergangenheit mehrmals dabei beobachtet worden, wie er durch das Apennin-Dorf Roccaraso spaziert war. Er riss Hühner und kletterte auf Obstbäume. Um derartige „Besuche“ in Zukunft zu verhindern, war das Tier schon einmal betäubt und in ein weit entfernt liegendes Gebiet gebracht worden. Doch er kehrte nach einer Reise von Hunderten von Kilometern in die Ortschaft zurück.

Ein Star und ein Risiko

In sozialen Netzwerken wurde der Bär zu einem Star, praktisch aber durchaus auch zu einer möglichen Gefahr für Menschen. Im November drang er in eine Konditorei ein und holte sich Süßigkeiten. Dabei beschädigte er das Lokal schwer. „Er fürchtet die Menschen nicht, er ist zu einer Gefahr geworden“, betonte der Bürgermeister von Roccaraso, Francesco Di Donato.

Nachdem er betäubt worden war, wurde Juan Carrito jetzt in ein Areal nahe der Ortschaft Palena gebracht, wo sich bereits vier weitere Bären befinden. „Der Eingriff ist notwendig geworden, um den Bären vor gefährlichen Situationen zu schützen. Jetzt ist es an der Zeit, dass er in die Natur zurückkehrt“, betonte der Präsident des Parks, Lucio Zazzara. Zuletzt hatte sich das Tier im Dorf vor allem von Müll ernährt.

Juan Carrito ist ein marsischer Braunbär. Dabei handelt es sich um eine Unterart des Braunbären, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch 100 waren. Die Art lebt am Apennin.