„Politischer Flüchtling“ Kneissl will bei Rosneft bleiben

Trotz des russischen Überfalls auf die Ukraine will Österreichs Ex-Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) ihren Aufsichtsratsposten beim staatlichen russischen Ölkonzern Rosneft nicht aufgeben. Das bestätigte sie gestern in einem Interview mit dem deutschen TV-Sender RTL. Diesem zufolge versteht sich Kneissl als „politischer Flüchtling“. Sie habe Österreich „aufgrund der vielen Anfeindungen und des De-facto-Arbeitsverbots“ verlassen müssen, so Kneissl.

Karin Kneissl
APA/Helmut Fohringer

„Ich musste flüchten, ich bin nicht freiwillig weg“, erklärte sie ihren Umzug in ein Dorf in der südfranzösischen Provence. „Ich hätte nie gedacht, dass ich alles, was ich mir aufgebaut habe, aufgeben muss.“ Wegen ihrer Nähe zu Russlands Präsidenten Wladimir Putin wolle aber „niemand mehr die frühere Wissenschafterin beschäftigen“, hieß es in der Sendung.

Im Jahr 2018 sorgte Kneissl für Schlagzeilen, weil sie Putin zu ihrer Hochzeit in die Steiermark eingeladen und nach einem Tanz einen tiefen Knicks vor ihm gemacht hat. Sie bereue das nicht, stellte Kneissl gegenüber RTL fest. Sie denkt auch nicht daran, ihren Job bei Rosneft aufzugeben. Sie werde „in diese Richtung“ jedoch „total unter Druck gesetzt“, klagt Kneissl. Ihr Leben sei aber schon „vernichtet“.