Wissentliche Wasserverschmutzung: Monsanto geklagt

Die US-Tochter des deutschen Chemieriesen Bayer, Monsanto, wird von der Stadt Los Angeles wegen der wissentlichen Verschmutzung von Gewässern geklagt. In der gestern angekündigten Klage wird Monsanto vorgeworfen, bis 1979 die Flüsse von Los Angeles durch die Einleitung von PCBs (polychlorierte Biphenile) verschmutzt zu haben. Diese Chemikalien sind giftig und können in der Umwelt kaum abgebaut werden.

„Es ist Zeit für Monsanto aufzuräumen und zu zahlen“, sagte der Staatsanwalt der Stadt, Mike Feuer. „Die gesundheitlichen und ökologischen Auswirkungen von PCBs – Auswirkungen, an deren Reduzierung die Stadt in ganz Los Angeles hart arbeitet – machen einfach nur sprachlos.“

PCBs wurden weltweit beispielsweise in Farben, Tinte, Papier, aber auch als Schmier- und Dichtungsmittel verwendet. Ihre Verwendung wurde 2001 weltweit verboten.

Drei Firmen von Klage betroffen

Monsanto wusste laut Klage seit den 1950ern, dass PCBs „giftig sind und unweigerlich zu einer weitreichenden Verseuchung führen“. Es sei „unerträglich, dass Monsanto sie weiterhin herstellt und verkauft hatte“ und „die Öffentlichkeit darüber täuscht“.

Der Klageschrift zufolge können PCBs Krebs verursachen, die Leber, die Schilddrüse und die Augen schädigen und die Entwicklung von Kindern beeinträchtigen.

Die Klage richtet sich insgesamt gegen drei Firmen, die aus der ursprünglich für die Verschmutzungen verantwortlichen Firma hervorgegangen sind. Neben der 2018 von Bayer übernommenen Monsanto sind das Solutia, die der Eastman Chemical Company gehört, sowie Pharmacia, die zu Pfizer gehört. Noch gab es von keinem der Konzerne eine Reaktion auf die Klage.