USA: Fast alle mobilisierten Soldaten Russlands im Einsatz

Russland ist laut US-Angaben inzwischen mit nahezu allen für den Einmarsch in die Ukraine vorgesehenen Truppen in das Land eingerückt. „Fast 100 Prozent“ der in den vergangenen Wochen an der ukrainischen Grenze zusammengezogenen „Kampfkraft“ befinde sich inzwischen im Land, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby. Nach westlichen Angaben hatte Russland vor Beginn seines Angriffs mehr als 150.000 Soldaten an den Grenzen aufmarschieren lassen.

„Er hat fast alle von ihnen drinnen“, sagte der Pentagon-Vertreter mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Er bestätigte zudem einen US-Medienbericht, wonach Russland für den Häuserkampf in der Ukraine syrische Kämpfer anwerben will. „Wir wissen, dass sie versuchen, Syrer für den Kampf zu rekrutieren.“

Es sei „bemerkenswert“, dass Putin es für notwendig erachte, sich trotz der hohen Zahl russischer Soldaten in der Ukraine auch auf ausländische Kämpfer zu stützen, sagte Kirby weiter. Unklar sei, wie viele Kämpfer Russland anwerben wolle oder bereits angeworben habe. Zuvor hatte das „Wall Street Journal“ von der russischen Rekrutierungsaktion berichtet.

Wenige Fortschritte bei Bodentruppen

Kirby sagte, dass die russischen Bodentruppen von Vorstößen in der Südukraine abgesehen „in den letzten Tagen keine wirklich nennenswerten Fortschritte gemacht“ hätten. Moskau setze vermehrt Bomben und Raketen ein, um den fehlenden Erfolg der Bodentruppen zu kompensieren.

„Wir glauben“, dass die russische Armee „Probleme mit der Moral, der Versorgung, dem Treibstoff und der Nahrung hat“, sagte Kirby und verwies erneut auf den „starken ukrainischen Widerstand“.

Die vermehrten Bombenangriffe hätten jedoch „immer größere Auswirkungen“ auf die Zivilbevölkerung, da Wohnhäuser, Kirchen, Krankenhäuser und Schulen zerstört würden. „Das Ergebnis ist, dass mehr Zivilisten getötet oder verletzt werden“, kritisierte er.

Putin: Nur Berufssoldaten in Ukraine im Einsatz

Gegenüber der russischen Bevölkerung versicherte Putin, dass im Krieg gegen die Ukraine keine Wehrpflichtigen und Reservisten zum Einsatz kämen. Es seien dort nur Berufssoldaten im Einsatz. Er verstehe die Sorgen der Mütter, Ehefrauen und Verwandten der Soldaten, die in der Ukraine im Einsatz seien. „Sie können stolz auf sie sein. So wie das ganze Land stolz auf sie ist.“ Eine zusätzliche Einberufung von Reservisten werde es nicht geben.