Japans Regierung hat im Territorialstreit mit Russland um die Pazifikinselgruppe der Südkurilen seine Gebietsansprüche erneuert. Außenminister Yoshimasa Hayashi bezeichnete heute die vier Inseln als „festen Bestandteil“ Japans, wie die japanische Tageszeitung „Sankei Shimbun“ berichtete.
Zuvor hatte Ministerpräsident Fumio Kishida diese Formulierung benutzt. Damit kehrt seine Regierung angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine zu einem Sprachgebrauch zurück, den Kishidas Vorgänger Shinzo Abe zehn Jahre lang in der Hoffnung vermieden hatte, mit Russlands Präsident Wladimir Putin eine Einigung zu erzielen.

Der schon seit Jahrzehnten umstrittene Archipel liegt zwischen Russlands Halbinsel Kamtschatka und Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido. Japan hatte die Inseln nach der Kapitulation im Zweiten Weltkrieg an die Sowjetunion verloren.
Tokio fordert die seither besetzten Inseln Etorofu (russisch: Iturup), Kunashiri (Kunaschir), Shikotan (Schikotan) und die Habomai-Gruppe an der Trennlinie zwischen Ochotskischem Meer und Pazifik zurück und bezeichnete die vier Inseln jahrzehntelang als einen „festen Bestandteil“ Japans.