Onlineprüfformate führten zu neuen Problemen

Die aufgrund der Covid-19-Pandemie erfolgte Umstellung vieler Prüfungen auf Onlineformate hat an den Hochschulen auch zu neuartigen Problemen geführt.

Das zeigt der Tätigkeitsbericht der Ombudsstelle für Studierende, der morgen im Wissenschaftsausschuss des Nationalrats behandelt wird. Unter anderem regt die Ombudsstelle die flächendeckende Einführung elektronischer Studierendenausweise an.

„Gerade bei großen schriftlichen elektronischen Prüfungen ist es für hochschulische Bildungseinrichtungen administrativ schwierig, die Identität der jeweiligen Studierenden eindeutig festzustellen“, heißt es im Bericht.

Seit der Umstellung auf Onlinelehre und Prüfungen im Sommersemester 2020 seien vermehrt diesbezügliche Anliegen an die Stelle herangetragen worden, die zwischen Studierenden und Hochschulen vermitteln soll.

Auch Schummeln im Fokus

Aber auch das Thema Schummeln bei elektronischen Prüfungen stand im Mittelpunkt von Anfragen. Wer dabei erwischt wird, verliert im Regelfall den entsprechenden Prüfungsantritt – allerdings können Studierende nicht überall entsprechende Rechtsmittel dagegen ergreifen.

Die Ombudsstelle verweist dabei auf das Vorbild der Uni Wien, die einen Rechtsschutzpassus in ihre Satzung aufgenommen hat. Studierende können dort die Löschung des Prüfungsantritts beantragen und sich bei Ablehnung beim Bundesverwaltungsgericht beschweren.

Beschwerden zu Präsenzprüfungen

Andere Anliegen der Studierenden betrafen dagegen Präsenzprüfungen: Viele Studierende beschwerten sich bei der Ombudsstelle auch, dass an einer Universität Prüfungen trotz hoher Infektionszahlen an Ort und Stelle stattfanden. Die Uni verwies als Reaktion zunächst auf hohe Sicherheitsmaßnahmen (Test- und Maskenpflicht, Abstandsregeln, Lüften), entschied sich aber dann doch für ein Onlineformat.

Insgesamt hat die Ombudsstelle 2020/21 837 Anliegen von Studierenden bearbeitet. Das ist etwas mehr als im ersten von der CoV-Pandemie betroffenen Studienjahr 2019/20 (805) und fast doppelt so viel wie im letzten vor der Pandemie (2018/19: 478).