Spaniens Premier will Rechtfertigung von Ex-König Juan Carlos

Der spanische Regierungschef Pedro Sanchez hat den im Exil lebenden Ex-König Juan Carlos aufgefordert, sich zu Fehlverhalten in der Vergangenheit zu äußern. Der 84-Jährige schulde dem spanischen Volk eine Erklärung, sagte Sanchez heute vor Medien auf dem Flug nach Lettland, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete.

Am Vorabend hatte das Königshaus ein Schreiben des Ex-Königs veröffentlicht, in dem dieser seine Absicht bekundet, zwar zunächst weiter in Abu Dhabi leben zu wollen, jedoch „häufiger“ auf Besuch in die Heimat zu kommen.

König Juan Carlos von Spanien
AP/Esteban Felix

In dem Brief an den Sohn äußert Juan Carlos zwar Bedauern über einige „frühere Ereignisse“ in seinem „Privatleben“, reklamiert für sich aber auch „legitimen Stolz“ auf seinen Beitrag zum demokratischen Zusammenleben Spaniens.

Sanchez reagierte erstmals öffentlich auf Angaben der Justiz aus der vergangenen Woche, als die Generalstaatsanwaltschaft alle Ermittlungsverfahren gegen den Altkönig eingestellt hatte. Dabei hatte die Ermittlungsbehörde zahlreiche „Unregelmäßigkeiten“ im Finanzgebaren des Ex-Königs festgestellt.

Diese würden aber wegen der Verjährung oder der juristischen Unantastbarkeit des früheren Monarchen bis zu seiner Abdankung 2014 sowie wegen Steuernachzahlungen nicht zur Anklage gebracht.