Komplottverdacht: Jordanischer Prinz entschuldigt sich

Nach dem mutmaßlichen Komplott gegen Jordaniens König Abdullah II. hat sich dessen jüngerer Halbbruder, Prinz Hamsa, in einem Brief entschuldigt und Fehlverhalten eingeräumt. „Ich bin auf Abwege geraten, Eure Majestät, und Irren ist menschlich“, heißt es im Schreiben, das der königliche Hof heute veröffentlichte. Der Prinz trage die Verantwortung für sein Handeln und für die „Vergehen“ gegen König Abdullah II. in den vergangenen Jahren. „Ich bitte Eure Majestät um Vergebung im Wissen, dass Sie immer nachsichtig waren.“

Die mutmaßliche Verschwörung, die das Königshaus nach eigenen Angaben im April vergangenen Jahres vereitelte, hatte die Königsfamilie erschüttert. Im Zentrum des mutmaßlichen Komplotts soll Prinz Hamsa gestanden haben.

Berichten zufolge kam es zwischen den Brüdern dabei zu einem offenen Streit. Prinz Hamsa wurde unter Hausarrest gestellt, bekräftigte danach jedoch öffentlich seine Loyalität zu Abdullah II. Hamsa war bis 2004 Thronfolger, wurde dann aber abgesetzt.

Haft für zwei Personen

Nach Aussage des Prinzen hatte er im Hausarrest inzwischen viel Zeit zum Nachdenken. „Die vergangenen Monate haben mir Gelegenheit gegeben, ehrlich in mich zu blicken“, schreibt Prinz Hamsa.

Der Fall hatte strafrechtliche Konsequenzen für den früheren Finanzminister und Ex-Chef des königlichen Hofes, Bassim Auadallah, sowie für den dem Königshaus angehörigen Hassan bin Sajid. Beide wurden zu je 15 Jahren Haft verurteilt, unter anderem wegen Anstachelung gegen die Regierung. 16 weitere Verdächtige kamen auf königlichen Beschluss hin wieder frei. Prinz Hamsa musste sich nicht vor Gericht verantworten.