Polen zu Lieferung von MiG-29-Jets an USA bereit

Polen ist zur Lieferung seiner Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 an die USA bereit, die diese der Ukraine zur Verfügung stellen könnten. Polen sei bereit, die sowjetischen Kampfjets auf den US-Stützpunkt Ramstein zu liefern und den USA „kostenlos und unverzüglich“ zur Verfügung zu stellen, erklärte das polnische Außenministerium gestern Abend. Berichten zufolge sollen die Maschinen anschließend der Ukraine geliefert werden, deren Piloten an diesem Typ geschult sind.

Gleichzeitig ersuche man die USA, dem Land gebrauchte Flugzeuge mit entsprechender Einsatzfähigkeit zu überlassen, so das polnische Außenministerium. Die Regierung des NATO-Mitgliedsstaates reagiert mit diesem Angebot nach eigener Aussage auf jüngste Äußerungen von US-Außenminister Antony Blinken bei einer Reise in Europa. „Wir sehen uns derzeit aktiv die Frage von Flugzeugen an, die Polen an die Ukraine liefern könnte“, hatte der amerikanische Chefdiplomat in Moldawien gesagt.

USA geben sich überrascht

Laut US-Außenministerium war die Entscheidung Polens nicht im Vorfeld mit der Washingtoner Regierung abgesprochen. Das sagt die Staatssekretärin im US-Außenministerium, Victoria Nuland, bei einer Anhörung im US-Senat. „Ich freue mich darauf, nach Ende dieser Anhörung wieder an meinen Schreibtisch zurückzukehren und zu sehen, wie wir auf diesen Vorschlag reagieren, uns die Flugzeuge zu geben.“ Das Pentagon sprach sogar von „ernsten Bedenken“, sollten die Jets in der Ukraine landen.

Warschau schloss eine direkte Lieferung in das Nachbarland unterdessen wiederholt aus. „Entscheidungen über die Lieferung von Offensivwaffen müssen auf der Ebene der gesamten NATO einstimmig getroffen werden“, sagte Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki in Oslo. Polen könne keine eigenständigen Schritte unternehmen, weil es nicht an diesem Krieg beteiligt sei.

Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hatte sich zurückhaltend geäußert zu Überlegungen, polnische MiG-29 an die Ukraine zu liefern. Man müsse sicherstellen, dass sich dieser Krieg nicht auf NATO-Gebiet ausweite, sagte Baerbock.