Ukraine: Tausende verlassen umkämpfte Stadt

Über den mit der russischen Armee vereinbarten Fluchtkorridor haben nach ukrainischen Angaben zahlreiche Zivilisten die Region der Großstadt Sumy verlassen können. Rund 5.000 Ukrainer und etwa 1.700 ausländische Studenten seien gestern an einen sichereren Ort gebracht worden, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk der Agentur Unian zufolge. Die Fluchtrouten führten etwa nach Poltawa, nach Lwiw oder in benachbarte EU-Länder.

Sumy ist die erste von fünf ausgewählten Städten, bei der ein Fluchtkorridor funktionierte. Die Stadt liegt etwa 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Seit Tagen wird Sumy von russischen Truppen angegriffen. Das zentralukrainische Poltawa liegt etwa 170 Kilometer südlich und ist bisher weitgehend verschont geblieben.

Für das umkämpfte Mariupol fordere die Ukraine von Russland einen Fluchtkorridor nach Saporischschja, sagte Wereschtschuk. Seit Tagen werde vergeblich versucht, Hilfslieferungen in die Hafenstadt zu bringen. In Mariupol warten nach Angaben des Roten Kreuzes 200.000 Menschen darauf, aus der Stadt zu kommen. Nach Angaben des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz ist die Lage katastrophal.